Grundsätzlich versuche ich die Personen an das Vaterherzen Gottes zu führen. Wir hören gemeinsam auf die Stimme Gottes in Bezug auf konkrete Fragen und Probleme. Mein Ziel ist es, die Menschen zu trainieren, wie sie selber auf die Stimme des Heiligen Geistes hören können.
Lieber Markus
Du wurdest in Reichenbach im Berner Oberland geboren und bist 61 Jahre alt. Du hast eine Lehre als Zimmermann absolviert. Später hast du eine Gemeinde in Adelboden gegründet und diese für zwei Jahrzehnte als Pastor geleitet.
Wie kam es dazu, dass du heute mit christlichen Geschäftsleuten arbeitest?
Vor etwa 20 Jahren kam bei mir die Frage auf: Wer interessiert sich in unseren Kirchen eigentlich für christliche Geschäftsleute und Führungskräfte. Mir wurde bewusst, dass diese Personengruppe in unseren Gottesdiensten wenig wahrgenommen werden. Ihre Fragen wurden weder in den Predigten noch in den bestehenden Kleingruppen beantwortet. Darum habe ich mich entschlossen, eine solche Gruppe für christliche Geschäftsleute zu gründen. So entstanden die Kingdomlunch-Treffen (Anmerkung der Redaktion: Diese Treffen ähneln in vielem dem Ansatz der HOPE Business Clubs.) .
Wie sahen diese Treffen aus?
Am Anfang gab es eine kurze Begrüßung. Anschließend aßen wir gemeinsam Mittag. Später schauten wir uns eine kurze Videobotschaft an (Leadership Values, ehemals vom Forum Christlicher Führungskräfte produziert). Diese Botschaften dienten als Grundlage für den anschließenden Austausch und die tieferliegenden Fragen. Am Ende jedes Treffen gab ich den Teilnehmern drei Fragen für ihre persönliche Reflektion bis zum nächsten Treffen mit auf den Weg.
Wie schaut deine Arbeit mit christlichen Geschäftsleuten heute aus?
Aus den Kingdomlunch Treffen haben sich persönliche Freundschaften ergeben. Im Laufe der Jahre haben mich etliche Teilnehmer gefragt, ob ich bereit wäre, sie persönlich zu begleiten. Heute bin ich mit 28 Unternehmern unterwegs.
Wie schaut solch eine Begleitung inhaltlich aus?
Es geht mir immer um die Frage, mit welchen konkreten Herausforderungen mein Gegenüber konfrontiert wird. Bei jedem Treffen definieren wir konkrete Ziele, die gemeinsam mit dem Heiligen Geist umgesetzt werden. Zu Beginn von jedem neuen Treffen stellt sich die Frage wie die Umsetzung stattgefunden hat. Grundsätzlich versuche ich die Personen an das Vaterherzen Gottes zu führen. Wir hören gemeinsam auf die Stimme Gottes in Bezug auf konkrete Fragen und Probleme. Mein Ziel ist es, die Menschen zu trainieren, wie sie selber auf die Stimme des Heiligen Geistes hören können.
Was ist deiner Meinung nach wichtig, wenn man als Christ in der Geschäftswelt unterwegs ist?
Ich glaube, dass jeder Mensch den himmlischen Vater als Gegenüber kennenlernen sollte. Das gilt natürlich auch für Geschäftsleute. Wir müssen wissen, dass Gott uns schon kannte, bevor die Erde geschaffen wurde. Gott darf und möchte ganz praktisch in unsere Alltagsfragen mit hineinbezogen werden. Mit dem Vater unterwegs zu sein ist genau das Gegenteil von dualistischem Denken. Gott sieht vom Ende her den Anfang. Und zwischendrin ist das Zeitfenster, indem er mit uns Geschichte schreiben möchte.
Erzähl doch zum Schluss noch ein schönes Erlebnis, das du in letzter Zeit bei deiner Arbeit erlebst hast.
Neulich kam ein fachlich kompetenter Arbeitnehmer zu mir. Ich motivierte ihn, sich selbstständig zu machen. Innerhalb von 1 ½ Jahren wurde er vom Angestellten zum Unternehmer. In seiner Firma hat er mittlerweile 5 Personen angestellt. Ich mag es, Menschen Mut zu machen, ihre Berufung zu erkennen und mit Gott neue Schritt zu machen.
Herzlichen Dank für das Gespräch