RUBEN DECKWERTH - Vom Überleben zur Führung: Drei Prinzipien aus meiner Geschichte
- Marlon Heins
- 15. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Sept.
Ruben Deckwerth hat eine bewegende Lebensgeschichte hinter sich, die er im letzten Jahr als Buch veröffentlich hat. Mittlerweile durfte er die Abwärtsspirale aus Drogen und Spielsucht hinter sich lassen. Mit seiner Firma entwickelt er massgeschneiderte Websites und bietet umfassende IT-Dienstleistungen an. In seinem Beitrag schreibt er von drei Führungsprinzipien, die er aus seiner Vergangenenheit gelernt hat.

Jahrelang war mein Leben von Sucht, Rückschlägen und Orientierungslosigkeit geprägt. Heute darf ich unter anderem Unternehmer sein und erleben, wie Gott aus Bruchstücken etwas Neues baut. Manche Prinzipien, die ich während der Zeit, im Kampf gegen die Sucht lernen musste, sind universell – sie gelten in meinen Augen nicht nur für das persönliche Leben, sondern auch für den Aufbau und die Führung eines Unternehmens. Drei davon möchte ich mit euch teilen:
1. Ausdauer – Dranbleiben, auch wenn es schwierig wird
Es gab Phasen in meinem Leben, in denen ich alles verloren hatte: mein Zuhause, Beziehungen, Perspektive, Geld, Gesundheit. Trotzdem bin ich immer wieder aufgestanden. Nicht, weil ich stärker war als andere, sondern weil ich gelernt habe: Aufgeben ist keine Option.
Auch im Geschäftsleben kennen wir diese Momente:
Ein Kunde springt ab.
Eine Investition bringt nicht den erhofften Erfolg.
Ein Mitarbeiter verlässt das Team, gerade wenn er am meisten gebraucht wird.
Wer dann durchhält, baut echte Resilienz auf. Erfolg ist selten das Resultat eines einzelnen genialen Moments, sondern das Ergebnis von beständigem Dranbleiben über Jahre hinweg.
2. Vertrauen – Gott wird seinen Teil beitragen
In meiner dunkelsten Stunde, eingesperrt in einer Gefängniszelle, betete ich ein einfaches Gebet:„Wenn es dich wirklich gibt, dann komm in mein Leben.“
Plötzlich erlebte ich Frieden – mitten in einer Situation, die so hoffnungslos war, wie sie schlimmer nicht sein konnte. Ich verstand: Ich muss nicht alles alleine tragen. Gott tut seinen Teil.
Auch beim Aufbau eines Unternehmens stoßen wir an Grenzen:
Märkte verändern sich schneller, als wir reagieren können.
Unvorhergesehene Krisen stellen alles auf den Kopf.
Finanzielle Risiken sind größer, als wir tragen möchten.
Hier beginnt Vertrauen: Wir tun das Unsere – und vertrauen gleichzeitig darauf, dass Gott Türen öffnet, wo wir keine sehen. Dieses Vertrauen schenkt Gelassenheit und bewahrt davor, unter Druck Entscheidungen aus Angst zu treffen.
3. Demut & Lernbereitschaft – Fehler als Chancen begreifen
Einer der grössten Wendepunkte in meinem Leben war, als ich lernte, Fehler - meistens in Form von Rückfällen - nicht länger zu verdrängen, sondern sie ehrlich anzuschauen. Fehler sind keine Schande – sie sind eine Chance, zu lernen und zu wachsen.
Im Business ist Demut ein Schlüssel:
Niemand hat alle Antworten.
Wer offen für Feedback bleibt, entwickelt bessere Lösungen.
Wer zu seinen Fehlern steht, gewinnt das Vertrauen seiner Mitarbeiter.
Demut bedeutet nicht Schwäche, sondern innere Stärke. Ein Unternehmer, der sagt „Ich weiß es nicht, aber ich bin bereit, zu lernen“, führt sein Team glaubwürdiger als jemand, der immer so tut, als hätte er alles im Griff.
Fazit
Unternehmertum ist mehr als Strategien und Bilanzen – es ist ein Weg der Charakterbildung.
Ausdauer hilft, Rückschläge zu überwinden.
Vertrauen trägt durch Unsicherheiten.
Demut öffnet den Weg zum Wachsen.
Aus meiner Geschichte lernte ich: Selbst aus den dunkelsten Kapiteln können Prinzipien entstehen, die Licht in die Welt bringen – im Leben wie im Business.